Elektrobrände verstehen: Ursachen, Prävention, Löschmethoden

Etwa ein Drittel aller Brände in Privathaushalten sind auf Elektrobrände bzw. Kabelbrände zurückzuführen. Die dadurch verursachten Schäden sind beträchtlich und könnten in vielen Fällen durch einfache Vorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen vermieden werden. Elektrobrände gehören neben menschlichem Fehlverhalten und Feuer zu den drei häufigsten Brandursachen in Haushalten.

Elektrobrände in Haushalten und Betrieben entstehen häufig durch fehlerhafte Installationen, überlastete Steckdosen und Materialfehler. Regelmäßige Wartung, qualitativ hochwertige Geräte, geeignete Feuerlöscher, Rauchmelder und Sicherungen verringern das Brandrisiko.

Welche Sicherheitsmaßnahmen zur Vorbeugung, zur Früherkennung und zum Löschen von Kabel- und Elektrobränden sinnvoll sind und welche Ausrüstung dabei helfen kann, wird im folgenden Artikel beschrieben. 

Die Mechanismen hinter Elektrobränden

Im Folgenden wird der Elektrobrand in seine Bestandteile zerlegt, um ein besseres Verständnis zu ermöglichen.

  1. Elektrische Fehlfunktionen: Die meisten Elektrobrände werden durch elektrische Fehlfunktionen verursacht. Dazu gehören fehlerhafte Verkabelungen, überlastete Stromkreise oder beschädigte Geräte. Eine weitere Ursache für Elektro- und Kabelbrände stellt Blitzschlag dar.
  2. Zündquelle: Die elektrische Fehlfunktion wirkt als Zündquelle, die einen Brand auslöst. In einigen Fällen kann es zu Schwelbränden kommen, die sich erst später mit voller Intensität entwickeln. Dies ist der Fall, wenn die Initialzündung nicht sofort zu einem offenen Feuer führt, sondern sich zunächst langsam und verdeckt entwickelt.
  3. Brennstoff: Alles, was brennbar ist, wird bei einem elektrischen Brand zum Brennstoff, dazu zählen insbesondere Holz, Papier und andere entzündbare Materialien.
  4. Sauerstoff: Der für die Verbrennung notwendige Sauerstoff wird aus der Luft zugeführt.
  5. Kettenreaktion: Einmal entzündet, kann sich das Feuer schnell zum Flächenbrand ausbreiten.

Was sind die Ursachen von Elektro- und Kabelbränden?

Die Ursachen für Elektrobrände sind vielfältig. In vielen Fällen spielen, schlechte Produktqualität, menschliche Fehlleistungen und Fahrlässigkeiten beim Betrieb elektrischer Geräte die entscheidende Rolle.

1. Defekte Verkabelung als Ursache eines Kabelbrandes

Alte oder schlecht installierte Leitungen, durch Abrieb oder Verschleiß oder Nagetiere beschädigte Kabeln können einen Kurzschluss verursachen, der zu einem Elektrobrand führt. In derartigen Fällen können sich Klemmverbindungen lösen, Isolationen beschädigt werden und über den empfohlenen Biegeradius hinaus gebogene Kabel brechen.

Klemmverbindungen verschleißen durch Oxidation oder Korrosion. Oxidation bezieht sich auf die Reaktion des Metalls mit Luftsauerstoff, während Korrosion die schädliche chemische Reaktion mit Feuchtigkeit oder anderen Substanzen ist.

Bei antiquierten oder besonders laienhfaften Verkabelungen fehlt mitunter sogar die Erdung. Die Erdung schützt vor einem elektrischem Schlag, indem sie fehlerhafte Spannungen in die Erde ableitet, bevor sie das Gehäuse eines Gerätes erreichen und Personen gefährden.

Ein Lichtbogenkurzschluss entsteht, wenn mindestens zwei elektrische Leiter oder Drähte unbeabsichtigt in direkten Kontakt kommen oder sich zu nahe kommen. Dies führt zum Überschlag des elektrischen Stroms zwischen den Leitern in Form eines Lichtbogens.

2. Überlastete Stromkreise – Elektrobrände

Werden zu viele Geräte an eine Steckdose angeschlossen, kann es zu einer (thermischen) Überlastung der Stromkreise und damit zu einem Elektrobrand kommen. Besonders gefährlich ist es, wenn mehrere Mehrfachsteckdosen miteinander verbunden und nur an einen Stromkreis angeschlossen werden.

Übermäßige Erwärmung kann Kabel und Isolierungen beschädigen und zum Schmelzen bringen. Die Folge ist ein Kurzschluss oder im schlimmsten Fall ein Brand, wenn Funken auf brennbare Materialien in der Umgebung überspringen.

3. Defekte Geräte

Geräte mit beschädigten Kabeln oder internen Verkabelungen können ein Brandrisiko darstellen. Frühere Überlastungen, die zu beschädigten Kabeln, Abrieb und Verschleiß geführt haben, erhöhen die Gefahr von Kurzschlüssen und damit die Brandgefahr.

  • Mangelnde Wartung, z. B. wenn ein Gerät überhitzt, aufgrund defekter Lüftungssysteme, verstopfter Lüftungsschlitze oder verschmutzter Kühlkörper, sind ebenfalls potenzielle Ursachen für Elektrobrände.
  • Defekte elektrische Bauteile: In einem defekten Gerät können elektrische Bauteile defekt sein. Dies können Schalter, Kabel oder Transformatoren sein. Diese Fehler können dazu führen, dass elektrische Ströme nicht richtig fließen, was zu Überhitzung oder Kurzschlüssen führen kann.
  • Unsachgemäße Reparaturen und Veränderungen: Laienhafte Reparaturen erhöhen die Gefahr von Elektrobränden erheblich.

4. Unsachgemäße Arbeiten an elektrischen Anlagen

Heimwerkerarbeiten können zu Elektrobränden führen, wenn mangelnde Fachkenntnis, Überlastung von Stromkreisen, Beschädigung von Isolierungen und Kabeln, unsachgemäße Verwendung von Materialien oder Nichtbeachtung von Vorschriften und Sicherheitsrichtlinien vorliegen.

Werden elektrische Arbeiten von Personen durchgeführt, die nicht über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, besteht naturgemäß ein erhöhtes Fehlerrisiko. Unsachgemäße Verkabelung, falsch installierte Steckdosen oder Schalter und falsch angeschlossene Drähte können zu Kurzschlüssen oder Überhitzung führen.

Auch die Verwendung minderwertiger oder ungeeigneter elektrischer Materialien und Bauteile stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Bei Arbeiten in Eigenregie, bei denen zusätzliche elektrische Geräte oder Stromkreise hinzugefügt werden, besteht die Gefahr, dass bestehende Stromkreise überlastet werden. Dies kann zum Auslösen von Sicherungen oder zur Überhitzung von Leitungen führen. Im schlimmsten Fall kann es zu Bränden kommen.

Vorbeugung von Elektrobränden – Sicherheitsmaßnahmen

Eine der häufigsten Ursachen für Elektrobrände im Haushalt sind überlastete Mehrfachsteckdosen. Haushaltsgeräte sollten nur unter Aufsicht benutzt werden.

Lassen Sie Waschmaschine und Wäschetrockner nicht laufen, wenn niemand zu Hause ist. Gleiches gilt für das Aufladen von Akkus. Diese Geräte gehören statistisch zu den häufigsten Brandverursachern im Haushalt.

In Brand geratene Lithium-Ionen-Akkumulatoren, die besonders leistungsfähig sind, sind nach einem Vollbrand besonders schwer zu löschen und bergen die Gefahr von Explosionen und giftigen Dämpfen.

Elektrobrand Prävention – Empfohlene Sicherheitsmaßnahmen:

  1. Die Installation geeigneter Sicherungen (Schmelzsicherung) oder Leitungsschutzschalter.
  2. Mehrfachsteckdosen mit Sicherung und Ausschalter nutzen.
  3. Die regelmäßige Überprüfung und Wartung elektrischer Anlagen. Regelmäßige Inspektionen der elektrischen Anlage sind der Eckpfeiler der Brandverhütung. Lassen Sie diese von einem qualifizierten Elektriker auf fehlerhafte Verkabelung, beschädigte Steckdosen und veraltete Bauteile überprüfen.
  4. Die Verwendung von Geräten und Verlängerungskabeln, die für die zu erwartende Belastung geeignet sind.
  5. Lassen Sie aktive elektrische Geräte nie unbeaufsichtigt.
  6. Stellen Sie elektrische Geräte und Batterien nicht in der Nähe von brennbaren Materialien auf.
  7. Beschädigte Akkus fachgerecht entsorgen und nicht im Haushalt aufbewahren.
  8. Nicht benötigte Geräte vom Netz trennen. Stecker ziehen! Auch der Standby-Modus verbraucht unnötig Energie.
  9. Stellen Sie sicher, dass die Elektrogeräte ordnungsgemäß funktionieren, um potenzielle Gefahren zu verringern.
  10. Rauchmelder helfen Brände frühzeitig zu erkennen. Das kann in vielen Fällen lebensrettend sein.

Wie kann man einen Kabelbrand erkennen?

Kabelbrände sind gefährlich. Das Tückische: Sie entstehen oft unbemerkt in der Wand oder in der Steckdose. Wird ein Schwelbrand, wie z. B. ein glimmendes Kabel in der Wand, freigelegt, erhöht sich die Sauerstoffzufuhr und es entsteht ein offenes Feuer.

Doch es gibt Warnzeichen für Kabelbrände: Dazu gehören Brandgeruch, Rauchentwicklung, sichtbare Schäden, wie geschmolzene Kabel, Wackelkontakte, Störungen des Bildschirms, flackernde Beleuchtung, Knistergeräusche beim Einschalten von elektrischen Geräten oder deren Ausfall sowie das Auslösen von Sicherungen.

Diese Anzeichen sollten ernst genommen werden, da sie auf potenziell gefährliche Verkabelungsprobleme hinweisen können.

Löschen von Elektrobränden

Die erste Maßnahme bei brennenden Elektrogeräten ist das Abschalten der Stromversorgung. Wasser ist als Löschmittel bei Elektrobränden ungeeignet, da es Strom leitet. Auch wenn kleinere Brände im Anfangsstadium in vielen Fällen mit geeigneten Löschmitteln erfolgreich selbst bekämpft werden können, ist es fast immer sinnvoll, die Feuerwehr bzw. Fachleute zur Hilfe zu rufen.

Sie können dafür sorgen, dass der Brand auch wirklich gelöscht wird und nicht als Schwelbrand oder aufgrund nicht erkannter Gefahren wieder aufflammt. Besondere Vorsicht ist in diesem Zusammenhang im Umgang mit brennenden Batterien oder Akkus (Lithium-Ionen-Akkus) geboten.

Geeignete Löschmittel bei Elektrobränden sind:

  • CO2 (Kohlendioxid): CO2 ist eines der effektivsten Löschmittel bei Elektrobränden, da es den Sauerstoff verdrängt und so die Verbrennung unterbricht.
  • Pulverlöscher: Pulverlöscher, insbesondere ABC-Pulver, sind vielseitig einsetzbar. Sie können auch bei Elektrobränden eingesetzt werden, da sie die Flammen ersticken.
  • Schaumlöscher: Schaumlöscher, wenn sie für elektrische Geräte und Anlagen zugelassen sind, können auch bei Elektrobränden eingesetzt werden. Der Schaum bildet eine Barriere zwischen Feuer und Strom.
  • Spezielle Löschmittel: Es gibt auch spezielle Löschmittel, die für Elektrobrände entwickelt wurden, wie z. B. F-500-Löscher. Diese Löschmittel sind nicht leitend und sicher in der Anwendung.

Fazit – Elektrobrände & Kabelbrände verstehen

Elektrobrände stellen eine allgegenwärtige Gefahr dar. Um diese Gefahr zu minimieren, sollten geeignete Präventionsmaßnahmen und regelmäßige Wartungen durchgeführt werden.

Der richtige Umgang mit elektrischen Geräten, das Wissen um mögliche Gefahren und Risiken, z.B. im Zusammenhang mit Mehrfachsteckdosen und Warnsystemen wie Rauchmeldern, sowie das Vorhandensein geeigneter Feuerlöscher sind unerlässlich und sollten in jedem Haushalt und Betrieb selbstverständlich sein.

Auch wenn nicht alle Brandursachen, wie z.B. Blitzschlag, völlig ausgeschlossen werden können, trägt die Umsetzung dieser Maßnahmen wesentlich dazu bei, das Risiko von Elektrobränden deutlich zu reduzieren. Darüber hinaus ist ein verantwortungsbewusstes Verhalten bei der Brandverhütung und das richtige Handeln im Brandfall in den meisten Fällen Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen.

Ganz zu schweigen von Menschenleben und Sachwerten.

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